Edelstahl reinigen funktioniert mit einfachen Hausmitteln wie Spülmittel, Natron und Essig schnell und streifenfrei. Diese Anleitung zeigt dir, wie du Fingerabdrücke, Kalkflecken und hartnäckige Verschmutzungen entfernst.
Das brauchst du für 90% aller Probleme:
Spülmittel ist deine Basis. Zwei Tropfen in warmem Wasser lösen Fett und leichte Verschmutzungen. Mit einem weichen Tuch abwischen und direkt trockenreiben – fertig.
Natron wirkt bei eingebrannten Flecken. Drei Teile Natron mit einem Teil Wasser zur Paste mischen. 10 Minuten einwirken lassen, dann mit feuchtem Tuch abwischen.
Essig entfernt Kalkablagerungen zuverlässig. Immer 1:1 mit Wasser verdünnen, sonst wird's zu aggressiv. Nach der Anwendung gründlich mit klarem Wasser nachspülen.
Der wichtigste Trick: Immer in Richtung der Maserung wischen. Bei gebürstetem Edelstahl siehst du die Richtung sofort. Bei poliertem Edelstahl musst du genauer hinschauen.
Die richtige Reihenfolge macht den Unterschied. Erst mit Spülwasser reinigen, dann mit klarem Wasser nachspülen und sofort mit einem Mikrofasertuch trockenreiben. Wassertropfen niemals antrocknen lassen.
Geheimtipp aus der Gastronomie: Ein Schuss Klarspüler ins Putzwasser macht das Wasser weicher und verhindert Kalkflecken. Alternativ nach der Reinigung etwas verdünnten Klarspüler aufsprühen und nachpolieren.
Niemals verwenden:
Diese Fehler sind nicht reparabel. Ein verkratzter Edelstahl-Kühlschrank bleibt verkratzt.
Eingebrannte Reste löst du mit Backpulver. Das Pulver auf den feuchten Fleck streuen, 30 Minuten einwirken lassen, dann mit einem feuchten Schwamm abreiben. Bei extremen Fällen über Nacht mit Frischhaltefolie abdecken.
Dunkle Anlauffarben durch Überhitzung verschwinden mit weißer Zahnpasta (kein Gel). Die enthaltenen Schleifpartikel tragen die Verfärbung ab, ohne zu kratzen. In kreisenden Bewegungen einarbeiten und abspülen.
Rostflecken sind meist Fremdrost von anderen Metallgegenständen. Hier hilft tatsächlich Cola – aber nur bei leichtem Befall. Die Phosphorsäure wirkt sehr schwach und braucht mindestens 24 Stunden Einwirkzeit. Bei starkem Rost besser zu speziellen Rostumwandlern greifen.
Gebürsteter Edelstahl verzeiht mehr Fehler. Die Struktur kaschiert kleine Kratzer. Immer in Bürstrichtung arbeiten, niemals quer dazu wischen.
Polierter Edelstahl zeigt jeden Fingerabdruck. Nach der Reinigung ein paar Tropfen Olivenöl oder Babyöl mit einem weichen Tuch einarbeiten. Das gibt einen unsichtbaren Schutzfilm.
Edelstahl-Dunstabzugshauben sammeln Fettdämpfe. Warmes Wasser mit viel Spülmittel und einem Schuss Essig löst Fett und Kalk gleichzeitig. Filter ausbauen und in heißem Wasser mit Geschirrspültabs einweichen.
Nicht jeder Edelstahl ist gleich. V2A (1.4301) ist Standard in Küchen. V4A (1.4571) ist noch beständiger und wird in der Industrie verwendet.
Mit einem Magneten kannst du testen: Austenitischer Edelstahl (der häufigste) ist nicht magnetisch. Haftet der Magnet, hast du ferritischen Edelstahl vor dir.
Billige Produkte verwenden oft minderwertige Legierungen. Diese laufen schneller an und sind anfälliger für Korrosion.
Edelstahl-Besteck läuft in der Spülmaschine oft an. Das ist meist Fremdrost von anderen Metallteilen. In Essigwasser einlegen, 30 Minuten warten, abspülen.
Edelstahl-Töpfe mit angebranntem Boden rettest du so: Wasser mit zwei Esslöffeln Natron aufkochen, über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag löst sich alles von selbst.
Grillroste aus Edelstahl reinigst du am besten noch warm. Eine halbierte Zwiebel auf eine Grillgabel spießen und damit abreiben. Die Zwiebelsäure löst eingebrannte Reste.
Bei normaler Verschmutzung brauchst du keine teuren Produkte. Spezialreiniger lohnen sich nur bei:
Wichtig auch in der Gastronomie: Nur lebensmittelechte Reiniger verwenden! Normale Polituren oder Öle sind hier tabu.
Regenwasser statt Leitungswasser für den letzten Spülgang nutzen. Es ist kalkfrei und hinterlässt keine Flecken.
Zeitungspapier statt Mikrofasertuch zum Nachpolieren verwenden. Die Druckerschwärze hat eine leicht polierende Wirkung. Nur Tageszeitungen nehmen, keine Hochglanzmagazine.
Warme Oberflächen lassen sich leichter reinigen. Nach dem Kochen ist der perfekte Zeitpunkt für die Dunstabzugshaube.
Wie oft sollte ich Edelstahl reinigen? In der Küche täglich kurz abwischen, wöchentlich gründlicher reinigen. So vermeidest du hartnäckige Ablagerungen.
Was hilft wirklich gegen Fingerabdrücke? Eine hauchdünne Ölschicht aus Olivenöl oder Babyöl. Nach der Reinigung auftragen und einpolieren. Hält etwa eine Woche.
Kann ich Edelstahl mit Essig reinigen? Ja, aber nur verdünnt (1:1 mit Wasser). Purer Essig greift bei längerer Einwirkzeit die Oberfläche an. Immer gründlich nachspülen.
Wie entferne ich Kratzer aus Edelstahl? Leichte Kratzer kannst du mit Edelstahl-Polierpaste auspolieren. Tiefe Kratzer sind nicht reparabel. Bei gebürstetem Edelstahl fallen sie weniger auf.
Warum läuft mein Edelstahl-Topf blau an? Das passiert bei Überhitzung über 200°C. Die Verfärbung ist nur oberflächlich und lässt sich mit Zahnpasta oder speziellen Anlauffarben-Entfernern beseitigen.
Edelstahl reinigen ist keine Wissenschaft. Die meisten Verschmutzungen bekommst du mit Spülmittel, Natron oder Essig weg. Das Wichtigste: regelmäßig reinigen, immer trockenreiben und niemals kratzende Schwämme verwenden.
Spare dir teure Spezialreiniger. Mit den richtigen Hausmitteln und etwas Routine bleiben deine Edelstahlflächen dauerhaft wie neu. Und denk dran: Lieber öfter kurz wischen als einmal im Monat schrubben.