Einfach Fettflecken entfernen: 3 Hausmittel und Profi-Tipps für jeden Stoff

Fettflecken entfernen ist mit den richtigen Hausmitteln meist problemlos möglich. Spülmittel, Stärke und Gallseife helfen bei frischen Flecken, auch alte Fettflecken verschwinden wieder.

Wer kennt es nicht: Ein Tropfen Öl beim Kochen, ein Spritzer von der Salatsauce oder ein unglücklicher Moment beim Essen – schon ziert ein hässlicher Fettfleck die Lieblingshose oder das neue Hemd. Aber keine Panik! Die meisten Fettflecken sind kein Grund zur Verzweiflung.

Fett ist wasserscheu, deshalb brauchst du fettlösende Helfer. Einfaches Wasser allein bringt dich bei Fettflecken nicht weiter. Stattdessen solltest du zu Hausmitteln greifen, die in fast jedem Haushalt zu finden sind.

Der Erfolg hängt davon ab, wie schnell du handelst und welche Methode du wählst. Frische Flecken verschwinden oft schon mit simplen Mitteln, während eingetrocknete Fettflecken etwas mehr Geduld erfordern.

Sofortmaßnahmen: Was bei frischen Fettflecken wirklich hilft

Bei frischen Fettflecken hast du die besten Karten. Je schneller du reagierst, desto einfacher wird die Entfernung.

Überschüssiges Fett sofort abtupfen – niemals reiben! Nimm ein sauberes Küchentuch oder Papiertuch und tupf vorsichtig das überschüssige Fett ab. Vermeide dabei unbedingt kreisende Bewegungen oder Rubbeln, da sich der Fleck sonst nur weiter ausbreitet und tiefer ins Gewebe eindringt.

Falls du gerade unterwegs bist und keine Reinigungsmittel zur Hand hast, kannst du als Notfallmaßnahme etwas Mineralwasser über den Fleck gießen. Das verhindert zumindest, dass das Fett komplett eintrocknet.

Spülmittel: Der Klassiker unter den Fettlösern

Herkömmliches Spülmittel ist dein bester Freund im Kampf gegen Fettflecken. Es wurde schließlich genau dafür entwickelt, Fett zu lösen – und das funktioniert nicht nur beim Geschirr.

Gib einen kleinen Tropfen Spülmittel direkt auf den Fleck und arbeite es mit den Fingern oder einer weichen Bürste sanft ein. Lass das Spülmittel etwa 10-15 Minuten einwirken. Bei hartnäckigeren Flecken darf es auch länger sein.

Anschließend spülst du den behandelten Bereich mit lauwarmem Wasser aus und wäschst das Kleidungsstück wie gewohnt in der Maschine. Kontrolliere vor dem Trocknen, ob der Fleck vollständig verschwunden ist – einmal getrocknet wird er deutlich schwerer zu entfernen.

Meine Erfahrung: Konzentriertes Spülmittel funktioniert besser als die verdünnte Variante aus dem Seifenspender. Greif also ruhig zur unverdünnten Flasche.

Stärke und Mehl als Fettabsorber

Diese Methode eignet sich besonders gut für frische, noch feuchte Fettflecken. Speisestärke, Kartoffelmehl oder sogar normales Weizenmehl können wahre Wunder wirken.

Streu großzügig Stärke oder Mehl über den gesamten Fleck, sodass er vollständig bedeckt ist. Das Pulver saugt das Fett regelrecht auf. Lass es mindestens 30 Minuten, besser noch mehrere Stunden einwirken.

Bei sehr frischen Flecken siehst du oft schon nach wenigen Minuten, wie sich das weiße Pulver verfärbt – ein gutes Zeichen, dass es funktioniert. Danach klopfst oder bürstest du das Pulver vorsichtig ab und behandelst den Restfleck mit Spülmittel nach.

Dieser Trick funktioniert übrigens auch bei anderen Oberflächen. Fettflecken auf dem Teppich oder der Couch lassen sich so ebenfalls vorbehandeln.

Gallseife: Der unterschätzte Fleckentferner

Gallseife ist ein echtes Multitalent und beim Fettflecken entfernen besonders effektiv. Sie kombiniert fettlösende Eigenschaften mit sanfter Reinigungskraft.

Feuchte die Gallseife leicht an und reib damit über den Fleck. Arbeite sie mit kreisenden Bewegungen ein und lass sie etwa 15 Minuten einwirken. Bei empfindlichen Stoffen solltest du vorher an einer unauffälligen Stelle testen.

Der Vorteil von Gallseife: Sie ist sehr schonend und eignet sich auch für empfindlichere Materialien wie Seide oder Wolle. Bei sehr hellen Stoffen kann sie allerdings leichte Verfärbungen hinterlassen.

Wie entferne ich eingetrocknete und alte Fettflecken?

Alte, bereits eingetrocknete Fettflecken erfordern etwas mehr Ausdauer. Hier haben sich Fett und Fasern bereits fest miteinander verbunden.

Waschbenzin oder Spiritus sind bei hartnäckigen Fällen deine Rettung. Tränk ein sauberes Tuch mit dem Lösungsmittel und tupf vorsichtig von außen nach innen über den Fleck. Arbeite dich langsam vor und wechsle das Tuch häufig, damit du den gelösten Schmutz nicht wieder ins Gewebe drückst.

⚠️ Sicherheit geht vor: Teste Waschbenzin immer erst an einer versteckten Stelle. Manche Farben können ausbleichen oder der Stoff kann Schäden nehmen. Arbeite außerdem nur in gut belüfteten Räumen, trage Handschuhe und halte das Mittel unbedingt von Hitze und Flammen fern – Waschbenzin ist leicht entzündlich!

Eine sanftere Alternative für empfindliche Stoffe ist eine Paste aus Backpulver und wenig Wasser. Diese Paste trägst du auf den Fleck auf, lässt sie über Nacht einwirken und bürstest sie am nächsten Tag ab.

⚠️ ACHTUNG bei Backpulver: Verwende Backpulver nur bei hellen, weißen Textilien! Es hat eine bleichende Wirkung und kann farbige Stoffe entfärben. Teste vorher unbedingt an einer versteckten Stelle.

Welches Hausmittel löst am besten Fett?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da verschiedene Fettarten unterschiedlich reagieren. Hier meine Einschätzung basierend auf jahrelanger Erfahrung:

Für die meisten Alltagsfälle ist Spülmittel die beste Wahl. Es ist sanft, fast überall verfügbar und funktioniert bei den meisten Fettflecken zuverlässig.

Bei sehr hartnäckigen oder bereits eingetrockneten Flecken greifst du zu Waschbenzin oder Gallseife. Waschbenzin löst praktisch jedes Fett, kann aber aggressiv auf manche Materialien wirken.

Für Eilige ist die Stärke-Methode perfekt: Auftragen, warten, abbürsten – oft ist der Fleck danach schon verschwunden oder zumindest deutlich kleiner geworden.

Funktioniert Haarspray wirklich gegen Fettflecken?

Das hast du vielleicht schon mal gehört: Haarspray soll beim Fettflecken entfernen helfen. Und tatsächlich – das stimmt teilweise.

Der Trick funktioniert nur bei alkoholhaltigem Haarspray. Ältere Haarsprays enthalten oft Alkohol, der Fett lösen kann. Das Problem: Viele moderne Haarsprays werden bewusst ohne Alkohol hergestellt, um das Haar nicht auszutrocknen. Dann funktioniert der Trick nicht.

Außerdem verdampft der Alkohol schnell beim Sprühen, und das Haarspray kann den Fleck sogar fixieren statt lösen. Als Notfall-Methode unterwegs kann es einen Versuch wert sein – verlassen solltest du dich aber nicht darauf.

Fettflecken auf verschiedenen Materialien behandeln

Baumwolle und Leinen

Diese strapazierfähigen Naturfasern vertragen fast alle Behandlungsmethoden. Du kannst hier beherzt mit Spülmittel, Gallseife oder sogar Waschbenzin arbeiten. Wasch anschließend bei der höchstmöglichen Temperatur laut Pflegeetikett.

Synthetische Fasern

Polyester, Nylon und ähnliche Kunstfasern sind meist unproblematisch. Vermeide aber zu hohe Temperaturen beim Waschen, da synthetische Fasern schnell eingehen können.

Wolle und Seide

Hier ist Vorsicht geboten. Verzichte auf Waschbenzin und aggressive Mittel. Gallseife oder verdünntes Spülmittel sind die beste Wahl. Teste immer erst an einer unsichtbaren Stelle.

Jeans

Der strapazierfähige Denim verträgt eigentlich alles. Ein Tipp speziell für Jeans: Dreh die Hose auf links und behandle den Fleck von der Rückseite. So drückst du das gelöste Fett aus dem Stoff heraus statt tiefer hinein.

Häufige Fehler beim Fettflecken entfernen vermeiden

Viele Menschen greifen sofort zu heißem Wasser – das ist bei Fettflecken kontraproduktiv. Heißes Wasser macht das Fett flüssiger und lässt es noch tiefer eindringen.

Vermeide auch übermäßiges Rubbeln oder Schrubben. Das beschädigt nicht nur die Fasern, sondern vergrößert oft auch den Fleck. Tupfen und sanftes Einarbeiten bringen bessere Ergebnisse.

Noch ein häufiger Fehler: Den Fleck vorbehandeln, aber nicht kontrollieren, bevor das Kleidungsstück in den Trockner kommt. Hitze fixiert Flecken endgültig. Schau also immer nach dem Waschen nach, ob der Fleck wirklich weg ist.

Wann solltest du zur professionellen Reinigung?

Bei sehr teuren oder empfindlichen Kleidungsstücken ist der Gang zur Reinigung oft die sicherere Wahl. Das gilt besonders für:

  • Anzüge und Kostüme
  • Seidenblusen oder -kleider
  • Leder und Wildleder
  • Kleidung mit spezieller Beschichtung (wie Outdoorjacken)
  • Sehr alte oder bereits mehrfach gewaschene Flecken

Sei ehrlich zum Reinigungspersonal und erzähl, womit du bereits experimentiert hast. Das erspart allen Beteiligten Zeit und verhindert, dass verschiedene Chemikalien ungewollt miteinander reagieren.

So behandelst du Fettflecken auf anderen Oberflächen

Teppiche und Polstermöbel

Hier ist die Stärke-Methode oft am effektivsten. Streu großzügig Stärke oder Mehl auf und lass es mehrere Stunden einwirken. Anschließend absaugen und mit einem feuchten Tuch nachbehandeln.

Bei hartnäckigen Flecken in Polstern kannst du vorsichtig mit Waschbenzin arbeiten. Tupf von außen nach innen und sorge für gute Belüftung.

Küchenschränke und Holzoberflächen

Eine Paste aus Natron und Wasser ist hier oft die beste Lösung. Trag die Paste auf, lass sie einwirken und wisch sie mit einem feuchten Tuch ab. Bei lackierten Oberflächen kannst du auch Spülmittel verwenden.

Stein- und Fliesenflächen

Hier kannst du ruhig mit stärkeren Mitteln arbeiten. Spülmittel, Gallseife oder sogar Waschbenzin sind möglich. Bei Naturstein vorher testen, da manche Reiniger die Oberfläche angreifen können.

Häufige Fragen zum Fettflecken entfernen

Kann ich Fettflecken mit Backpulver entfernen?

Ja, aber mit Vorsicht. Backpulver kann als Paste mit Wasser bei alten Flecken helfen. Die alkalische Wirkung unterstützt andere Reinigungsmittel. Misch Backpulver mit etwas Wasser zu einer Paste, lass diese über Nacht einwirken und behandle den Fleck anschließend mit Spülmittel. Achtung: Nur bei weißen Textilien verwenden!

Hilft Haarspray wirklich gegen Fettflecken?

Manchmal. Ältere Haarsprays mit viel Alkohol können Fett lösen. Die Wirkung ist aber unzuverlässig und moderne Haarsprays funktionieren meist gar nicht. Spülmittel ist die bessere Wahl.

Wie entferne ich Fettflecken aus Kleidung nach dem Waschen?

Wenn der Fleck nach dem Waschen noch da ist, behandle ihn erneut vor – diesmal intensiver. Verwende Gallseife oder Waschbenzin und lass die Mittel länger einwirken. Nicht in den Trockner geben, bevor der Fleck vollständig verschwunden ist.

Welche Fettflecken gehen gar nicht raus?

Sehr alte, bereits mehrfach gewaschene und getrocknete Flecken sind oft nicht mehr zu entfernen. Auch manche Öle (wie Motoröl mit Additiven) können dauerhafte Schäden hinterlassen. In solchen Fällen hilft oft nur die professionelle Reinigung oder du musst das Kleidungsstück aussortieren.

Kann Natron beim Fettflecken entfernen helfen?

Natron allein löst kein Fett, kann aber unterstützend wirken. Eine Paste aus Natron und Wasser hilft besonders bei älteren Flecken. Das alkalische Milieu unterstützt andere Reinigungsmittel bei ihrer Arbeit.

Funktioniert die Stärke-Methode auch bei getrockneten Flecken?

Bei komplett trockenen Flecken hilft Stärke wenig, da nichts mehr aufgesaugt werden kann. Du kannst aber den Fleck erst mit etwas lauwarmem Wasser anfeuchten und dann Stärke auftragen. Das reaktiviert das Fett teilweise.

Die meisten Fettflecken sind kein Grund zur Panik. Mit den richtigen Hausmitteln und etwas Geduld bekommst du fast jeden Fleck wieder weg. Am besten ist schnelles Handeln bei frischen Flecken und die richtige Methode für das jeweilige Material.

Spülmittel bleibt der Allrounder für die meisten Situationen, während Stärke besonders bei frischen Flecken brilliert. Bei hartnäckigen Fällen greifst du zu Gallseife oder Waschbenzin – aber immer mit der nötigen Vorsicht.

Denk daran: Lieber mehrmals sanft behandeln als einmal zu aggressiv vorgehen. Deine Kleidung wird es dir danken.

Weitere Quellen:

Smarticular.net - "Fettflecken entfernen aus Baumwolle, Wolle, Seide"

Andreas Sennwitzer

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